Von kanadischen Klischees und freundlichen Franzosen…

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Leider mussten wir Adams Wohlfühloase nach einem richtig kanadischen Frühstück (Bagels mit Philadelphia und Ahornsirup) im Garten unterm Ahornbaum(echt auffällig und hamma wie viele Häuser in soner riesigen Stadt dann trotzdem nen grünen Garten haben) wieder verlassen und haben uns zur nächsten AirBnb Bude aufgemacht. Und erneut hatte Joana bei der Buchung nen gutes Händchen. Wir haben den Rest der Woche in nem Haus verbracht, dass von Touristen und Selbstständigen (ja wir nennen sie gerne „Heilern“) gebucht wird. Tagtäglich kamen dann neue Reisende wie Ronaldo aus Brasilien, der mit seinen 58 aussah wie 40 und hier und da in Communities sein Karma pflegt und so nen Ausgleich zu seinem Job als studierter Meeresbiologe findet. Andererseits kamen tagsüber häufig irgendwelche Geschäftsleute, die einfach nur ne Stunde ne Gesprächstherapie oder Entspannung brauchten und dafür nen Haufen Geld hinlegen wollen, können, müssen.

Wir haben uns dann die Woche erstmal schön toronto angeguckt…auch bekannt als „New York, das von Schweizern geführt wird“. Der erste Eindruck verdeutlicht auch wieso…was eine riesige Stadt!!! Skyscraper wohin man guckt…der CN Tower mit seinen 553 Meter war immerhin bis 2007 größtes Gebäude der Welt und auch so merkt man auf jeden Fall dass in der Stadt n Haufen Geld ist. N Haufen Geld mit nem Haufen Businessmenschen und viel Stress und Hektik, aber echt alles richtig schön sauber und alle suuuperfreundlich…und genau das ist glaub ich der große Unterschied zu New York evtl…egal wen man hier anspricht..man kriegt immer direkt Hilfe angeboten und alle sind super nett…Aber das ist uns in ganz Kanada aufgefallen und finden wir absolut top 😀

An den meisten Tagen sind wir dann mit den uralten und traditionellen Streetcars erstmal von unserer Bude Richtung Downtown gefahren…und das ist schon das Problem..es dauert ewig…wir hatten wirklich drauf geachtet nicht zu weit weg zu wohnen, aber die Entfernungen sind einfach krass und ich unterschätz das jedes mal aufs neue. Mal eben hier auf der Karte 3 cm hoch latschen bedeutet dann auch im wahren Leben ne Stunde mindestens unterwegs zu sein. Die Entfernungen und n paar wichtige Subway und Streetcar-Stationen hatten wir dann nach 3 Tagen aber einigermaßen drin und wir haben uns dann meistens mit nem frisch gepressten Ginger-Rote Beete-Apfel-Saft (Hippster4life) vom Kensington Market (eher sone alternative total gesunde Hippiegegend)  zum nächsten Indoormarket (St.Lawrence) aufgemacht, um da nen Käffchen zu trinken…dann waren auch quasi 4 Stunden schon wieder vergangen und in Toronto sinds um die Jahreszeit schlappe 28 Grad (20 Grad heißer als in Island 4 Tage zuvor), dementsprechend platt waren wir auch jeden Abend. Klar Toronto hat auf jeden Fall einiges zu bieten…CN Tower…Air Canada Center (wobei seitdem Vince „Air Canada“ Carter nicht mehr bei den Raptors spielt lohnt das auch nich mehr ;-)) Casa Loma (ganz schönes Schloss allerdings als Europäer eher n Schlösschen)…Eaton Center wenn man mal n paar Stündchen shoppen will oder aber man könnte sich gut eines der unzähligen Fahrräder mieten und am Beach entlang peezen…aber wie gesagt..viel zu heiß und irgendwie konnten wir mit unseren deutschen Telefonnummern die Fahrräder leider nicht mieten!! Wir haben uns dann entschlossen mal nen richtigen Touritag durchzuziehen.

Wie versprochen  jetzt zum angekündigten Vergleich zwischen isländischen und kanadisch/amerikanischen Wasserfällen.

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Wenn man schonmal in Toronto oder eben Buffalo unterwegs ist MUSS man natürlich die weltbekannten Niagarafälle besuchen. Absolutes Muss..glaubts mir…also ab zum Busbahnhof…ab innen Bus und erstmal 2.5 Stunden bei Hitze Richtung Niagara Falls fahren. JA is wirklich so…2.5 Stunden…ich war nämlich auch so unwissend und dachte..ja die sind halt direkt da irgendwie bei Toronto und man kann da eben hingurken..aber is halt Kanada..da is nix ma eben umme Ecke…Ok also nach 2.5 Stunden waren wir dann auch in Niagara Falls…der Busbahnhof war inner echt völlig ausgestorbenen Gegend und sah irgendwie aus als wären wir annem Filmset angekommen. Fenster mit Brettern verbarrikadiert…keine Menschenseele zu sehen (ausser wir Touris natürlich)…und dann durften wir uns erstmal auf die Suche machen..wo sind die Fälle denn jetzt??? Also dem Menschenstrom irgendwie unauffällig hinterher (wir wollen ja nich als Touris erkannt werden ;-))…nach weiteren 45 Minuten durch 28 Grad haben wir dann auch langsam was gehört und gesehen und dann haben wir erstmal realisiert…wie verdammt scheiße das da alles ist 😀 Klar man sieht da ne riesige Schlucht…mit ner riesigen Brücke (Rainbowbridge) die Kanada und Amerika verbindet…und dann sind da auch zwei riesige Fälle..einmal die Americafalls und weiter hinten die Niagarafalls…und man muss natürlich neidlos anerkennen..sind schon ganz schöne Wassermengen die da runterfließen…ABER…ganz ganz wichtig….ABER…das drum rum ist echt sowas von SCHEIßßßßEEE…ALLES ist einfach nur aus Beton…die Niagarafälle sieht man aus gefühlten 200 Metern…alles andere (Fahrt mit der Maid of the Mist, Tour hinter die Niagarafälle etc.) kostet unglaublich viel Geld um die ganzen Touris die sich nen halben Tag innen Bus setzen nochmal schön abzuziehen. Ja weiterhin zum tollen Ambiente…dreht man sich von dem tollen Anblick der Fälle (war wirklich ganz beeindruckend) um und guckt in die andere Richtung…is da einfach ne kleine Kopie von Las Vegas hingebaut worden…riesige Hotels und tausende Casinos…einfach nur ätzend…und das bedeutet natürlich…unmenschlich viele Touris..man konnte kaum grade auslaufen ohne angerempelt zu werden weil da einfach nur so viele verdammten Touris waren…dann ist uns mal aufgefallen wir sind ja auch welche von diesen verdammten Touris 😀 also haben wir uns direkt wieder auf den Rückweg gemacht zum Busbahnhof (45 min laufen bei 28 Grad) und erneut 2.5 Stunden Busfahrt zurück nach Toronto. Mein Gott war das …ja nicht enttäuschend weil irgendwie muss man es ja gemacht haben…aber erschreckend..weil alles da einfach nur aussah als wäre es künstlich hergestellt worden nur um Geld zu machen…und DAS ist auch grade der große Unterschied zu Island, wo man einfach mit dem Auto durch die Pampa fährt und auf nen riesigen Wasserfall trifft,komplett unberührt von irgendwelchem Komerz (bis jetzt..keine Ahnung wie es in  10 Jahren aussieht ;-)). Naja was wir von dem Ausflug mitnehmen…wir haben die Fälle gesehen…und joah..Joana nen dicken Sonnenbrand 😀  Hier erstmal zu den Fotos von Toronto

Nach 7 Tagen Toronto hatten wir dann aber auch erstmal genug..echt anstrengend…also ab nach Montreal..und das war schon viel mehr unsere Welt…auch ne raltiv große Stadt umd ie 1,7 Mio. Einwohner..aber richtig europäisch angehaucht…beginnt schon dass da eigtl alle erstmal französisch sprechen. Ok wenn die merken dass du wie ich absolut kein Plan von der Sprache hast springen se dann aufs Englische über und das ist schon echt ganz cool 🙂

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In Montreal haben wir dann mit Brice zusammen in ner sau günstigen Wohnung gehaust, die allerdings super an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden war…wieder ziemlich große Entfernungen, aber bei weitem nicht wie Toronto 😉

Brice ist geboren in Burundi, gelebt in Kenia und macht grade sein Studium für Computer Science in Montreal. Echt nen super Typ..Hat uns dann auch direkt mal ne Stadtführung gegeben und uns die wichtigsten Dinge erzählt, die man so kennen sollte in Montreal. In Montreal war auf jeden Fall Tam Tams Park das Hightlight. Da treffen sich jeden Sonntag alle Leute die peace und love so richtig groß schreiben im Park am Mont Royal und haben einfach von 11:00 bis Sonnenuntergang ne sau gute Zeit. Der Alkohol fließt in Strömen und sämtliche bewusstseinserweiternde Drogen sind hier absoluter Usus und wird auch von der Polizeit geduldet…ist halt Tradition seit 1970..und das war echt schon cool anzugucken…weil da jeder der will irgendein Instrument (vor allem irgendwelche Percussion und Bongos und Trommeln, oder aber auch nen Didgeridoo :D) mitbringt und die dann den ganzen Tag da „jammen“ und vogelwild rumtanzen. Da war ein son etwas älterer Herr, keine Ahnung was der sich reingepfiffen hatte, der hat da durchgehend mit soner Mülltonne gesprochen und versucht die irgendwie als Schlagzeug zu benutzen und ist damit durch den ganzen Park gerannt. Aber was solls..hat keinen gejuckt..hauptsache der hat n bisschen Stimmung gemacht 😀 Falls ihr also an nem Sonntag mal in Montreal seid…geht da auf JEDEN FALL hin…

Für Fotos und nochmal mehr Infos…ziehts euch hier rein..Tam Tams!!!

Ansonsten Montreal…wie schon gesagt..echt richtig richtig schön..viiieeeeelll ruhiger als Toronto..und viele kreative und alternative Leute und auch wesentlich mehr Armut und obdachlose Hobos die einen anschnacken im Gegensatz zu Toronto..aber evtl gibts die da auch nicht wirklich…oder wir haben die Gangztaviertel nur zufällig nicht gesehen 😉 Was uns auch extrem an Europäa erinnert hat…wir konnten endlich wieder Bier ganz normal im Supermarkt kaufen und mussten nicht ständig zu sonem dusseligen Liquorstore latschen 🙂 tja anderer Staat andere Gesetze..muss man nicht verstehen wir fanden es auf jeden Fall gut und haben uns mit Brice das ein oder andere Buweiser genehmigt 😉

Wir haben uns sonst an den letzten Tagen noch den Olympiapark angeguckt, nen Botanischen Garten, den Mont Royal erklommen…den Old Port, Notre Dame de Montreal und das St.Joseph Oratorium abgeklappert und joah einfach von Food Market zu Food Market geschlendert (ich wiederhole mich..aber es is einfach hamma :D)

Alles in allen könnte man sagen, dass uns Montreal irgendwie besser gefallen hat…es war einfach entspannter..Toronto ist halt einfach ne absolute Businessmetropole…hektisch…schnell…riesig groß…Geld machen Geld machen Geld machen…trotzdem freundlich, schön und ne Reise definitiv wert…aber Montreal ist einfach ne Ecke ruhiger…europäischer…offener und nicht so anonym…trotz französischem Flair sehr freundlich 😉 und daher für nen Städtetrip zum entspannen auf jeden Fall eher zu empfehlen!!! Sind nicht viele Fotos aber checkt se trotzdem aus wenn ihr wollt–> Montreal

Mit schweren Herzens haben wir dann Kanada verlassen..aber wir wussten ja, dass uns noch ein von vielen Leuten hoch angepriesenes Städtehighlight bevorsteht…Vancouver…erstmal gings zur Pferdefarm von Cori nach Kerhonkson

 

 

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